Vinzent

Vinzent“ ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahre 2004. Seine Weltpremiere fand am 5. Juni 2004 auf dem Internationalen Filmfestival in Shanghai statt. Knapp zwei Monate später erschien „Vinzent“ in den deutschen Kinos.

Vinzent
  • Anna Thalbach, Thomas Bestvater, Detlef Bothe (Schauspieler)
  • Ayassi (Regisseur)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 16 Jahren

Rose ist eine überzeugte Tierschützerin. Mit viel Engagement ist die Dame bei der Arbeit, aber alles kann sie nicht bewältigen. Deswegen sammelt Vinzent, für seine Freundin, Unterschriften gegen Tierversuche. Dabei entdeckt er im seltsamen Mietshaus gegenüber genau diese Freundin. Lange bleibt Vinzent nicht untätig auf der Straße stehen, sondern begibt sich auf eine Odyssee durch Flure mit wunderlichen Hausbewohnern. Hat er sich möglicherweise getäuscht?

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

Regie der Spielfilmzeit von 89 Minuten führt Ayassi. Es ist das Filmdebüt des Berliner Musikvideo- und Werbespotproduzenten. Michael Wallner wurde 1958 in Graz geboren. Der österreichische Autor schreibt Drehbücher und somit auch das Drehbuch für den Film „Vinzent„. Zusätzlich arbeitet er als Theaterregisseur und Schauspieler.

Die Produktion von „Vinzent“ übernahmen Ayassi, Patric Stegenwalner und André Kotte. Mit der Arbeit konnte eine Altersfreigabe ab dem 16. Lebensjahr erreicht werden. Kameramann Daniel Gottschalk filmte Detlef Bothe in einer Doppelrolle als Vinzent und Olaf Podesch. Anna Thalbach inszeniert Lena Wildner. Thomas Bestvater erweckt Grimaldi zum Leben. Alle Szenen schnitt Ayassi zusammen. Dabei auch Szenen mit Karin Baal als Frau Ludwig.

Eine musikalische Untermalung fand von Ingo Fried und Andreas Müller statt. Dazu kamen Szenen mit Bernd Tauber als Doktor Bernhard. Ingeborg Westphal zeigt sich auf der Leinwand als Inge Stech. Weitere Nebenrollen werden bestückt von: Cornelia Lippert, Tabea Heynig, Tobias Kasimirowicz, Till Lindemann, Antonia Adamik und Cevdet Celik.

Zusammenfassung & Story vom Film „Vinzent“

Ein Noir-Drama mit Alptraumsituationen in einem mysteriösen Mietshaus. Vinzent ist ein schüchterner Mann im mittleren Alter. Durch die Probleme ist er einem Nervenzusammenbruch nahe.

Vinzent ist dabei Unterschriften gegen Tierversuche zu sammeln. Er befindet sich auf der Straße und spricht mit Eifer immer wieder Fußgänger an. Gegenüber in einem seltsamen Mietshaus sieht er in einem kurzen Augenblick seine Freundin im Fenster. Rose ist engagierte Tierschützerin und nimmt mehr Arbeit an, als sie selbst bewältigen kann. Ehrenamtlich ist sie im Dauereinsatz.

Deswegen bewegt sich Vinzent auf der Straße, mit einem Stapel Zettel, auf der Suche nach Unterschriften. Er traut seinen Augen nicht. Zuvor hörte er bereits, wie jemand seinem Namen rief. Auf der Suche nach Rose begibt er sich auf eine Odyssee durch Flure. Auf der Flucht kann ihm niemand helfen, am wenigsten die wunderlichen Hausbewohner.

Aus diesem Haus findet Vinzent den Ausgang nicht mehr. Es gleicht einem Labyrinth und die Atmosphäre und die Mieter machen es ihm nicht leicht, sein Ziel zu verfolgen seine Freundin zu finden. Die Fänge des Hauses lassen ihn nicht los. Dabei begegnet er einem jungen Mädchen mit seiner Mutter, einer jungen Frau, einem Arzt und einer verletzten alten Frau. Aber nicht nur die Menschen sind sonderbar. Selbst die Dinge, die er vorfindet. In einer Wohnung trifft der Unterschriftensammler auf die Tochter des Hausbesitzers. Sie liegt aufgebahrt im Wohnzimmer. Während der Trauerfeier gerät Vinzent irgendwie dort herein.

Die Beteiligten stellen ihm seltsame Fragen. Nach einigen Minuten verliert Vinzent das Bewusstsein. Kurze Zeit später wacht er wieder auf und sieht Rose hinter einem Nachbarfenster. Deswegen vermutet Vinzent seine Freundin, in der Nachbarwohnung, in Gefahr. Dabei können alle diese Leute auch eine Ausgeburt seines drogenvernebelten Gehirns sein. Oder etwa nicht? Der Film gleicht einem diffusen Geflecht aus vorenthaltenen Informationen, kriminellen Machenschaften eines Arztes, kleinbürgerlichen Hausintrigen, weit über die Grenzen der Wahrnehmungsmöglichkeiten hinaus.

Im weiteren Verlauf stellt Vinzent Nachforschungen an. Er versucht, an die Schlüssel der Wohnung zu kommen, wo er seine Freundin vermutet. Je näher er dem Ziel kommt, desto näher kommt er sich selbst. Doch am Ende muss er erkennen, dass der schwierigste Teil des Rätsels er selbst ist.

Kritiken und Fazit zum Film „Vinzent“

Experimentalfilme brechen mit gängigen Sehgewohnheiten der Zuschauer. Dabei liefern sie avantgardistische Motive, damit dem Medium Film eine neue Ausdrucksmöglichkeit verliehen wird. Regisseur Ayassi vermochte nicht diese interpretative Mehrdeutigkeit in seinen Film „Vinzent“ zu integrieren. Das Skript von Michael Wallner ist zu unstrukturiert, verwirrend und belanglos.

Kameramann Daniel Gottschalk fasziniert zunächst mit der Kontrastierung und einem Sinn für ungewöhnliche Perspektiven mit nervösen Digitalkameraaufnahmen. Doch leider, bei dem zehnten Blick durch den Türspion, beginnt auch diese Einstellung zu langweilen. In der Mitte wiederum treten immer mehr Animationseffekte in den Vordergrund. Dabei durchfließt „Vinzent“ ein Hauch von Genialität. Was durch zu leise Dialoge schnell wieder abflacht. Die banalen Dialoge, das minimalistische Drehbuch und die mäßigen Schauspielerleistungen verzerren den Blick, was aus dem Film hätte werden können.

Will man etwas Positives zum Film sagen, dann haben Ayassi und sein Team, durchaus ein Gespür für ästhetische Bilder. Der Mut zur Oberfläche inszeniert einen untypischen deutschen Film. Die optisch guten Ideen werden auf der Gesamtlänge zu offensiv eingesetzt. Somit wirkt die Idee schnell störend. Die visuellen Effekte fördern nicht die Geschichte, sondern verschleiern sie zusätzlich. Ist man als Zuschauer bereits, sich auf etwas neues einzulassen, ist der Film in Ordnung und als Alternative bleibt einem natürlich, seine Zeit in den Aufbau seiner eigenen Stadt zu widmen.

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